Die andere Sicht der Dinge...

Tag 54 meines undefinierbaren Zustandes: Irgendetwas stimmt nicht. Mein Frauerl hat sich in der letzten Zeit stark verändert. Sie füttert mich jetzt 3 mal täglich, und wir machen keine langen Spaziergänge oder Ausritte mehr. Das führt dazu, dass ich immer dicker werde, wenns so weitergeht ist meine Figur bald unwiderbringlich ruiniert. Die Zweibeiner bemerken das, jeder der mich sieht starrt auf meinen Bauch, und ich habe das Gefühl, sie beginnen schon, sich über mich lustig zu machen. Aber da ist noch was anderes: Erst war mir dauernd übel, und jetzt bin ich so hungrig, dass ich sogar Eierschalen vom Misthaufen stehle. Das ist alles so erniedrigend... Meine Milchleisten sind stark angeschwollen und schmerzen, ich seh aus, wie das gefleckte, stinkende, große Reh, dass wir letzten Sommer beim Wandern gesehen, mit seinem stumpfsinnigen Blick. Außerdem habe ich begonnen starke Bewegungen in meinem Bach zu spüren, als würde da etwas in mir wachsen!

Obwohl um mich herum alle verrückt spielen, und mich mein Zustand irgendwie verwirrt, geht es mir gut, am liebsten wäre mir, Frauli würde mich den ganzen Tag mit der einen Hand füttern, und mit der anderen Hand streicheln. Ich sehne mich nach etwas, dass ich nicht beschreiben kann, und entwickle warme Gefühle für profane Gegenstände, die ich beschützen, und immer bei mir haben will. Hoffentlich ist der Zauber bald vorbei, denn mir reichts schon langsam!